„Nein“ sagen – der erste Schritt zu Freiheit!
Klare Kommunikation bringt alle voran
„Können Sie mir mal eben schnell die Zahlen aufbereiten?“ sagt Ihr Vorgesetzter in aufmunterndem Ton. Es ist vier Uhr nachmittags, Sie entwerfen gerade die Präsentation für morgen früh und heute Abend steht Familie auf dem Programm. Stress. Wie reagieren? Kommunikation!
Beim Nein-Sagen steht viel auf dem Spiel!
Ob bei Chefs, Kollegen oder Mitarbeitern, oft fürchten wir, dass wir uns unbeliebt machen, uns Feinde schaffen oder als illoyal gelten.
Wer will das schon? Allerdings jeder Bitte nachzugeben, überfordert uns und „Everybody’s darling ist auch sehr schnell everybody’s Depp“.
Ein echtes Dilemma! Keiner kann uns dies abnehmen, wir müssen es ganz alleine auflösen und zwar fallweise. Die erste Frage, die sich uns stellt. „Will und kann ich auf eine Bitte eingehen oder lehne ich sie mit bestem Wissen und Gewissen ab?“ Wenn das Ergebnis eine Ablehnung ist, stellt sich anschließend die Frage:
Wie formuliere ich ein „Nein“? – 4 Tipps
- Geben Sie eine klare und kurze Antwort:
„Nein, tut mir leid, jetzt kann ich gerade nicht helfen. Ansonsten jederzeit gerne.“
- Zeigen Sie Verständnis und liefern Sie eine Begründung:
„Ich sehe, dass Sie im Zeitdruck sind. Sorry, aber an erster Stelle steht ja die Kundenpräsentation von morgen.“
- Bieten Sie eine Alternative an:
„Vielleicht könnte Herr Wilmes einspringen. Erkennt sich da schon ziemlich gut aus und falls er Fragen hat, soll er sich an mich wenden.“
- Falls Sie sich von einer Bitte überrumpelt fühlen:
„Oh, Ihre Anfrage kommt jetzt aber sehr schnell. Geben Sie mir bitte bis morgen Zeit, gerne möchte ich darüber eine Nacht schlafen.“
Standfestigkeit und Humor bei hartnäckigen Anfragen
Manchmal reicht eine einfache Antwort nicht aus. Dann helfen Repliken der folgenden Art:
„Es scheint Ihnen wohl wichtig zu sein, mich umzustimmen ;-). Aber leider kann ich nur noch einmal wiederholen, dass es heute wirklich nicht geht.”
Unter Kollegen kann der Ton auch mal sportlicher sein:
„Du möchtest mich jetzt offenbar mit allen Mitteln dazu bringen, dass ich “Ja” sage – tut mir wirklich leid, aber das klappt dieses Mal nicht.”
Charakterstärke und „Nein“ trainieren
Um ein „Nein“ überzeugend ‘rüberzubringen, benötigen wir inneres Standing – ein autarkes Selbstwertgefühl – andernfalls würden wir uns ja vor Retourkutschen der Ablehnung fürchten. Nutzen Sie Ihren Alltag, um dies möglichst spielerisch zu trainieren. Und jetzt kommt es: Üben Sie sowohl das Nein-Sagen als auch das Bitten. Beginnen Sie am besten mit vermehrtem Bitten, erst zu Hause bei Kind, PartnerIn, FreundIn und danach auch im Büro. Indem wir lernen, ein „Nein“ nicht persönlich zu nehmen, fällt es uns auch leichter, „Nein“ zu sagen. Gehen Sie sogar so weit, „Neins“ zu provozieren – mit Humor bitte – damit härten Sie sich sozusagen ab.
Viel Spaß dabei!
Ihr Willy Metzeler
PS: In meinen Kommunikationstrainings üben wir das Nein-Sagen und Nein-Annehmen mit einem amüsanten Spiel aus dem Improtheater. Melden Sie sich gern dazu an. Wenn Sie bloß eine Beschreibung des Spiels haben wollen, schreiben Sie mir eine kurze Mail.